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Medienethik in Zeiten der Krise: Internationales Symposium an der Uni Halle

Nummer 108/2015 vom 08. Oktober 2015
Die Berichterstattung aus den Krisengebieten Südosteuropas steht im Zentrum eines internationalen Symposiums, das am Mittwoch, 28. Oktober 2015, an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) stattfindet. Während der Veranstaltung sprechen Medienschaffende und Wissenschaftler über ethische Grenzen der Berichterstattung und die Frage, wie sich Krisen medial angemessen darstellen lassen. Unter den Vortragenden ist auch der hallesche Kriegsfotograf Knut Müller. Veranstaltungsort ist das Filmstudio des Mitteldeutschen Multimediazentrums in der Mansfelder Straße 56.

Medienberichten aus Krisengebieten kommt eine besondere Rolle zu: Sie sollen ein glaubhaftes, authentisches Bild der Situation vor Ort vermitteln. „Häufig berichten Mainstream-Medien über Krisengebiete aber mit einer stark profitorientierten oder gar voyeuristischen Perspektive“, so Dr. Eckehard Pistrick von der Abteilung Musikwissenschaft der MLU, der das Symposium gemeinsam mit Slawisten und Medienwissenschaftlern organisiert. „Andere Fotografen und Regisseure hingegen hinterfragen ihre Arbeit selbstkritisch und sind sich der meinungsbildenden und manipulativen Macht der Medien bewusst.“ Vor allem diese kritischen Standpunkte sollen während der Veranstaltung in den Vordergrund gestellt werden.

Für das Symposium wurden deshalb auch international renommierte Fotografen und Filmemacher eingeladen, die ihre Film- und Fotoarbeiten aus Krisengebieten präsentieren: Zu ihnen zählt der hallesche Fotograf Knut Müller, der seit über 25 Jahren unter anderem für den Spiegel und Le Figaro als Kriegsreporter tätig ist. Darüber hinaus werden auch zwei aktuelle Filme zur griechischen Krise zu sehen sein: Der Film "Future suspended" beschreibt die Krise aus der Sicht eines Obdachlosen, "Recycling Medea" mischt das Pathos einer Ballettaufführung mit dokumentarischen Bildern von Polizeigewalt. Auch der Däne Christian Suhr, einer der innovativsten Dokumentarfilmer der jüngeren Zeit, wird aus Los Angeles kommen und sein filmisches Werk an der MLU präsentieren. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rolle von Musik in Krisenzeiten: „Musik hat zum Beispiel beim arabischen Frühling eine große Rolle gespielt. Sie kann mobilisieren, aufstacheln oder versöhnen und als Gegenmittel zur Gewalt wirken“, sagt Pistrick.

Mit der Konferenz wolle man die gesamte Thematik audiovisueller Medien aus verschiedenen theoretischen wie praktischen Perspektiven beleuchten und so auch neue transdisziplinäre Forschungsfelder erschließen. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Südosteuropa-Gesellschaft und dem n-Ost Netzwerk als Medienpartner.

Die Teilnahme an dem Symposium ist für alle Interessierten kostenlos. Um eine vorherige Anmeldung wird bis zum 21. Oktober gebeten. Anmeldung unter: eckehard.pistrick@musikwiss.uni-halle.de

 

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